Bernhardiweg Oberstrahlbach – Stift Zwettl

>> Länge: 8,0 km | Dauer: 02:00 | Anstieg: 51 m | Gefälle: 156 m <<
Oberstrahlbach Pfarrkirche
Oberstrahlbach Pfarrkirche
Dreifaltigkeitssäule
Dreifaltigkeitssäule


Dieser Abschnitt führt uns in zwei Stunden von Oberstrahlbach nach Stift Zwettl und ist durchgehend markiert.


Fotos aufgenommen 2024
Wandern im flachen Gelände Nordic Walking geeignetDurchgehende Beschilderung !

Wir starten bei der römisch-katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit. Sie ist ein barockes Bauwerk aus den Jahren 1700–1706. 1798 erhält sie einen Westturm und 1827 eine Chorverlängerung. Die Kirche ist mit dem Friedhof und dem Pfarrhof zu einer Einheit verbunden.

Zwischen Pfarrhof und Kirche steht die Dreifaltigkeitssäule, ein Gnadenstuhl. Nach dem Chronogramm der Inschrift entsteht die Säule im Jahre 1713. Sie ist vollständig aus Granit, ebenso die Dreifaltigkeitsgruppe und daher sehr witterungsbeständig.

Am Weg hinab zur schmalen Ortsstraße steht an der Westseite des Pfarrhofes in einer Nische die Heilige Veronika mit dem Schweißtuch. Sie wird 1955 vom Bildhauer Hermann aus Gmünd restauriert und ist um 1670 entstanden. Hier werden bis heute die Wallfahrer der Ortschaft verabschiedet und empfangen. Wir zweigen links ab und folgen der Straße bis zur schönen Wegkapelle aus dem Jahre 1904.

Heilige Veronika
Heilige Veronika
Oberstrahlbach
Oberstrahlbach

Thayaquellenwanderweg 623An der Straßenkreuzung bei der Wegkapelle zweigen wir links ab und folgen den Wanderwegweisern vom Thayaquellenwanderweg 623 bis Stift Zwettl.

Wegkapelle
Wegkapelle
Oberstrahlbach
Oberstrahlbach

Beim Pestmarterl, einem gemauerten Bildstock, geht es wiederum nach links. Der Bildstock steht an der Kreuzung der alten Zwettler Straße mit dem Gradnitzweg. Zuerst am Waldrand und später kurz durch den Wald kommen wir nach Gradnitz. Beim ehemaligen Gasthof Theresienhof wandern wir rechts hinunter durch die Ortschaft und verlassen kurz den markierten Wanderweg 623.

Pestmarterl
Pestmarterl
Gradnitz
Gradnitz

Gradnitz wird 1139 mit der Bezeichnung Gradenze in der Gründungsurkunde des Klosters Zwettl zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name wird von dem slawischen Wort grad (deutsch: Burg) abgeleitet und bezeichnet somit die Gegend um eine Burg. Von dieser Burg ist heute aber nichts mehr zu sehen.


Beim Feuerwehrhaus zweigen wir links ab und biegen gleich darauf wiederum links ab (Hörmanns – Bernschlag 611). Wir kommen bei der Ortstafel Gradnitz vorbei und folgen bei der nächsten Abzweigung dem Wegweiser Stift Zwettl 4,6 km. Hier treffen wir wieder auf den Thayaquellenwanderweg 623, der hinter der Ortschaft verläuft.

Gradnitz
Gradnitz
Gradnitz
Gradnitz

Im weiten Rechtsbogen geht es über eine Brücke, dann den Wald hinauf. Beim gemauerten Bildstock aus dem Jahre 1908 überqueren wir die Eisenbahn Schwarzenau – Waldhausen. Zahlreiche Güterzüge transportieren Holz und hauptsächlich Restmüll nach Dürnrohr zur Müllverbrennung.

Eisenbahnübergang
Eisenbahnübergang
Eisenbahnübergang
Eisenbahnübergang

Der Weg bringt uns bis zur Bundesstraße. Hier geht es kurz nach rechts. Wir queren die Straße bei einer Unterführung. Links von uns sehen wir den Dürnhof.

Begleitweg
Begleitweg
Unterführung
Unterführung

Der Dürnhof, ein ehemaliger klösterlicher Wirtschaftshof (Grangie), am Zwettler Berg nördlich der Stadt Zwettl gelegen, ist von vielen Standorten aus zu sehen. Eine Grangie ist ein von Laienbrüdern bewirtschafteter Hof des Klosters.

Das markante Gebäude hat viele Höhen und Tiefen hinter sich. Der Dürnhof ist derzeit in Privatbesitz und wird als Ort für kulturelle Veranstaltungen geführt. Wer also Interesse hat, dieses Gebäude zu besichtigen, der sollte diese einmalige Gelegenheit nützen. Kann man üblicherweise nur beim Gittertor einen Blick auf das schöne Gebäude werfen, so hat man bei öffentlichen Veranstaltungen die Möglichkeit, die herrlichen Räumlichkeiten zu betreten, noch dazu in einem besonderen Ambiente.

Der Dürnhof dürfte um 1200 erbaut worden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wird der „Durrenhove“ im Bestätigungsdokument des Papstes Innozenz III. vom 30. Jänner 1210, in dem er, vermutlich wegen des schlechten Bodens und des mageren Ertrages, als „macra curia“ bezeichnet wird.

1295 wird die Kapelle im Dürnhof dem Apostel Paulus geweiht. 1427, als die Hussiten mit einem Heer nach Niederösterreich eindringen, die Stadt Zwettl belagern und das Kloster verwüsten, errichten sie nahe dem Dürnhof ihre befestigte Wagenburg. Im 17. und 18. Jahrhundert hält das Kloster auf dem Hof riesige Schafherden, die, sehr zum Leidwesen der untertänigen Bauern, auf den umliegenden Feldern oft großen Schaden anrichten.

Mit 1. September 1938 geht der Dürnhof im Zuge der Anlage des Truppenübungsplatzes Döllersheim (heute Allentsteig) in den Besitz des Deutschen Reiches über. In der Folge errichtet die Deutsche Wehrmacht um den Hof ein riesiges militärisches Ausbildungslager, in dem rund 2.000 Menschen unterkommen. 1945 übernimmt die Rote Armee bzw. deren Wirtschaftsverwaltung USIA den Übungsplatz und den Dürnhof. Beide gehen 1955 in den Besitz der Republik Österreich über. Von 1984 bis 2005 beherbergt der Dürnhof ein Museum für Medizin-Meteorologie. Seit 2003 ist der Hof in Privatbesitz.


Bei der Zufahrtsstraße zum Dürnhof geht es rechts Richtung Stift Zwettl. Vorsicht – Linker Hand liegt gleich hinter dem Straßengraben das Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes Allentsteig. Am Ende dieser schmalen Straße zweigen wir links ab.

Dürnhof
Dürnhof
Richtung Stift Zwettl
Richtung Stift Zwettl

Kurz darauf treffen wir rechter Hand auf das Gedrehte Kreuz mit einem wunderschönen Blick auf das Stift Zwettl.

Wolfgang II. Örtel aus Gerotten ist von 1495 bis 1508 Abt des Zisterzienserklosters Zwettl und läßt diesen spätgotischen Tabernakelbildstock aus Granit im Jubiläumsjahr der römisch-katholischen Kirche 1500 errichten. Die „Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereins zu Wien“ erwähnen 1891 eine Inschrift unter der vorderen Öffnung des Tabernakels: „Anno Do MCCCCC WA“. Sie dokumentiert damit die Setzung dieses Bildstockes. Auf einem mehrstufig angelegten Sockel steht ein gedrehter, kannelierter Schaft mit einem bauchförmigen Abschluss am unteren Ende. Der aufgesetzte Tabernakel ist auf drei Seiten offen. Seine Fenster sind mit gotischem Maßwerk und das pyramidenförmige Dach mit vier Radkreuzen verziert.

Gedrehtes Kreuz
Gedrehtes Kreuz
Stift Zwettl
Stift Zwettl

Wir haben Stift Zwettl erreicht.


Oberstrahlbach → Stift Zwettl → Zwettl → Schloss Rosenau


ZCrux – Kleindenkmäler rund um Zwettl im WaldviertelFolgende Kleindenkmäler befinden sich auf der Pilgerroute.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert