>> Gesamtlänge: 13,5 km | Höhe: 94 m | Dauer: 03:30 <<
Der Weg entlang des Kamps ist unter Hundertwasserweg oder auch Wasserwunderweg bekannt. Zwei Künstler wählten das Kamptal für ihr Schaffen. „Tausendsassa Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser“ wie er sich selber nannte, kaufte im Jahre 1964 die nicht mehr in Betrieb befindliche Hahnsäge und richtete sich fernab von Hektik und inmitten der Natur seine neue Behausung ein. Der Fotograf Günter Schön hat faszinierende Bilderwelten des Wassers entdeckt und entlang des Wanderweges für uns zugänglich gemacht.
Nun sehen wir das Kamptal mit den Augen der Malerin Herta Müllauer. Wir konzentrieren uns auf vier von ihr gestaltete Collagen und besuchen deren reale Umgebung.
Wir starten bei der Bründlkirche in Zwettl, überqueren den Kamp und folgen diesem, vorbei bei an der Kaiserbüste Richtung E-Werk. Kurz vor dem Kraftwerk steht eine mächtige Buche zwischen Weg und Kamp. Wir haben das erste Motiv gefunden.
Es geht weiter flussaufwärts, auf der Suche nach drei Dächern. Kurz darauf kommen wir zum historische Wasserkraftwerk. Im Jahre 2010 wird der neu errichtete Zubau mit Turbine und Generator eröffnet. Es ersetzt ein vor 113 Jahren errichtetes Kraftwerk am selben Standort. Die Investitionskosten betragen rund eine Million Euro. Im alten Gebäude sind die ursprünglichen technischen Einrichtungen noch gut erhalten und können manchmal besichtigt werden. Kurz nach dem Kraftwerk haben wir den richtigen Standort erreicht. Wir blicken zurück und erkennen das Motiv der Künstlerin, drei alte Dächer hinter dem Werkskanal des Kraftwerkes.
Zwischen Werkskanal und Kamp wandern wir weiter Richtung Gschwendtmühle. Hier beginnt der Kraftwerkskanal und hier finden wir auch das nächste Motiv. Es ist eine alte gemauerte Rundbogenbrücke.
Gegenüber der Rundbogenbrücke folgen wir rechts weiter dem Hundertwasserweg bis zur nächsten Kampbrücke, die wir rechts liegen lassen und auf der gleichen Kampseite bleiben. Es geht im großen Bogen den Waldrand entlang, bis wir wieder auf den Kamp stoßen. Gegenüber der Uttissenbachmühle liegt am Waldrand der Kreuzfelsen, unser letztes Motiv und Ende der Tour.
Am gleichen Weg geht es zurück.
Herta Müllauer wurde am 15. Oktober 1949 in Zwettl geboren. Kreatives Gestalten, Grafik und Malerei waren immer schon Schwerpunkte in ihrem Leben. Besonders im Unterricht bei Prof. Helmut Schickhofer lernte sie die Freude an Farben und den Mut zum freien Malen kennen. Nach der Matura 1969 am Gymnasium in Zwettl erfolgte ihre Ausbildung an der Pädagogischen Akademie in Krems.
Ihre erste Anstellung führte sie an die Hauptschule in Rappottenstein und ab 1972 an die neu errichtete Hauptschule in Stift Zwettl, wo 1987 von Karl Blümel die Kreativhauptschule gegründet wurde. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit beim Unterrichten im Kreativen Schwerpunkt bereitete ihr besonders viel Freude, wobei sie sich mit unterschiedlichen Techniken wie Ölmalerei, Aquarell, Tuschezeichnungen, Spachteltechniken und Acrylmalerei auseinandersetzte.
Die Malerei, im Besonderen die Technik der Collage, ist zu einem Fixpunkt in ihrem Leben geworden, nach dem Motto von Ernest Hemingway: „Niemand weiß, was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat, es selbst herauszuholen.“ Ihre sensible Arbeitsweise, den Untergrund mit verschiedenen Materialien mit ihrer Malerei verschmelzen zu lassen, ermöglicht immer mehr eine spannende Auseinandersetzung mit einem Thema und führt bei diesen schöpferischen Prozessen zu interessanten Ergebnissen, wobei sie durch ihre konsequente Arbeit bereits einen unverkennbaren Stil gefunden hat.