>> Länge: 24,6 km | Höhe: 311 m | Dauer: 06:30 <<
Pilgern bedeutet, sich auf die Grundlagen des Menschseins zu besinnen, völlig „auf-zu-gehen“- auf dem Weg im Rhythmus des Gehens, in der Sinnlichkeit der Natur und der mystischen Aura der Kirchen und Klöster. Es muss nicht immer Maria Taferl, Mariazell oder gar Santiago de Compostela sein. Die Landjugend von Schweiggers zeigt uns vor, dass man auch in der eigenen Gemeinde pilgern kann. Der Grundstein dazu wird bei einem Projektmarathon gelegt. Der Pilgerweg verbindet die drei Pfarren Schweiggers, Siebenlinden und Sallingstadt, welche allesamt vom Stift Zwettl betreut werden.
Gegenüber der Pfarrkirche Siebenlinden geht es hinauf zum Ortsrand mit einer herrlichen Aussicht nach Süden. An der Abzweigung geht es beim Wegkreuz nach links Richtung Vierlings. Kurz darauf überschreiten wir den 15. Meridian östlich von Greenwich. Die Stelle wird mit dem Meridianstein markiert. Danach verläuft der Weg in einem weiten Bogen durch den Wald hinunter nach Vierlings.
Vierlings ist eine kleine Ansiedlung mit nur fünf Häusern. Ursprünglich werden hier wahrscheinlich vier Bauernfamilien angesiedelt. Die erste urkundliche Nennung stammt aus dem Jahre 1423. Am Rande der Straße entsteht eine neue Kapelle. Wir biegen hier links ab. Es geht an einem neuen Teich vorbei und hinauf zum Staudenhof mit seinem Marterl am Straßenrand. Wir lassen den Hof rechts liegen und pilgern geradeaus weiter nach Schwarzenbach.
Entlang lang gezogener schmaler Felder kommen wir nach Schwarzenbach, dessen Kapelle im Jahre 1773 von den Ortsbewohnern erbaut wird. Zu dieser Kapelle gibt es heute noch einen handgeschriebenen „Revers wegen der Kapelle zu Schwarzenbach“, worin sich die Bewohner verpflichten, falls an der Kapelle oder am Glöcklein etwas fehlen oder zugrunde gehen sollte, dieses zu verbessern, „gleich wie es itzt erbaut worden“. Am Ende der Ortschaft steht ein gemauerter Bildstock mit der Darstellung der Mariazeller Madonna.
Kurz darauf steht ein Eisenkreuz auf einem hohen Steinsockel inmitten der Felder auf einem Feldrain. Vor uns taucht das kleine Waldstück namens „Föhren“ auf, in dem die Thayaquelle zu finden ist. Beim großen Holzkreuz biegen wir rechts in den Grasungweg ein.
Dieser Weg führt beim Rasenlabyrinth vorbei und folgt dem jungen Thayatal zurück nach Schweiggers.
Müde und zufrieden erreichen wir den Ausgangspunkt nach dieser Runde durch die drei Pfarren Schweiggers, Siebenlinden und Sallingstadt.