>> Länge: 24,6 km | Höhe: 311 m | Dauer: 06:30 <<
Pilgern bedeutet, sich auf die Grundlagen des Menschseins zu besinnen, völlig „auf-zu-gehen“- auf dem Weg im Rhythmus des Gehens, in der Sinnlichkeit der Natur und der mystischen Aura der Kirchen und Klöster. Es muss nicht immer Maria Taferl, Mariazell oder gar Santiago de Compostela sein. Die Landjugend von Schweiggers zeigt uns vor, dass man auch in der eigenen Gemeinde pilgern kann. Der Grundstein dazu wird bei einem Projektmarathon gelegt. Der Pilgerweg verbindet die drei Pfarren Schweiggers, Siebenlinden und Sallingstadt, welche allesamt vom Stift Zwettl betreut werden.
Vor der Pfarrkirche in Schweiggers finden wir eine große Tafel gestaltet von den Jugendlichen, die zuvor in einem 42 stündigen Projektmarathon die Aufgabe gestellt bekommen haben, diesen Pilgerweg durch das Gemeindegebiet zu führen.

Neugierig geworden, machen wir uns auf den Weg. Wir starten in der Pfarrkirche von Schweiggers mit einem winzigen Plan auf einem kleinen faltbaren Folder. Die Laufrichtung bleibt uns verborgen, ebenso findet man in ganz Schweiggers keinen Startpfeil oder irgendeine Markierung. So wandern wir suchend über den Marktplatz Richtung Fuchsloch, so heißt der kleine Teich etwas außerhalb von Schweiggers. Bevor wir Richtung Lagerhaus abbiegen, kommen wir noch bei einem schönen schmiedeeisernen Kreuz vorbei.
Im Wald treffen wir auf den ersten Wegweiser, wir sind richtig!
Durch den schon herbstlichen Wald geht es hinunter zu einem Graben, wo wir auf zwei nicht sehr einladende Pfosten treffen. Ob sie auch später noch da sein werden? Gegenüber treffen wir auf den Wanderweg „zeiten.weg“, dem wir nun rechts Richtung Perndorf folgen.
Kurz vor Perndorf steht ein Holzkreuz am Straßenrand.
Die Kapelle von Perndorf wird um 1800 errichtet. Die Bauern des Ortes machen schon im Jahre 1516 auf sich aufmerksam, indem sie sich wegen der drückenden Abgaben und Robotleistungen gegen das Stift Zwettl auflehnen. Mehr kann man auf einer Infotafel vor der Kapelle lesen.
Nun geht es durch den Ort und weiter Richtung Sallingstadt. Am Wegesrand kommen wir bei einem Eisenkreuz, einem Bildbaum und einem großen Holzkreuz vorbei. Von hier kann man schon den ersten Blick auf die Pfarrkirche in Sallingstadt werfen.
Am Ortsbeginn steht ein schönes schmiedeeisernes Kreuz in der Wiese.
Die heutige, romanische Ostturmkirche aus dem 13. Jahrhundert wird an einen noch älteren romanischen Kapellenbau angeschlossen. Mitte des 15. Jahrhunderts wird das Kircheninnere spätgotisch umgestaltet. Das schlichte Langhaus mit glatter Giebelfront schließt im Osten an den wuchtigen, querrechteckigen Turm mit Schopfwalmdach.
Das Langhaus wird nach dem Brand von 1427 zu einer zweischiffigen, vierjochigen Halle mit Kreuzrippengewölbe umgebaut. Die zweibogige Empore ruht auf einem unregelmäßigen Kreuzgratgewölbe. Die Wandmalereien an der Emporenbrüstung sind Fragmente der Gottesmutter und sechs Apostel (Mitte 15. Jahrhundert).
Die Pfarre Sallingstadt besteht aus den Ortschaften Sallingstadt, Walterschlag, Limbach und Windhof, und wird seit 1783 seelsorglich vom Zisterzienserstift Zwettl betreut. Ein Wappen kann man noch heute über dem Hochaltar sehen.
Unser nächstes Ziel heißt Windhof. Zuvor geht es aber noch beim „Heiligen Johannes von Nepomuk“ vorbei. Bevor wir Sallingstadt verlassen, sehen wir rechts ein Eisenkreuz in einem Vorgarten.
Im nächsten Teil pilgern wir weiter >>>