>> Länge: 3,2 km | Höhe: 96 m | Dauer: 01:00 <<
In früheren Zeiten nehmen die Bewohner der kleinen Ortschaft Kleinnondorf den sogenannten Kirchenweg in das benachbarte Rappottenstein, um ihren religiösen Pflichten und anderen Arbeiten nachzugehen. Den kompletten Weg gibt es heute nicht mehr.
Im Winter sieht die Sache aber ganz anders aus. Die Landschaft ist mit einer dicken Schneedecke überzogen. Felder, Wiesen und Wege verlieren an Bedeutung. Im einheitlichen Weiß der Landschaft sehen wir den alten Kirchenweg vor uns, der nur mehr von markanten Punkten wie der Annakapelle und der Kuhluskapelle markiert wird.
Wir starten beim Rathaus und folgen den gelben Wanderwegweisern in südliche Richtung zur Annakapelle. Beim letzten Haus legen wir die Schneeschuhe an.
Durch einen Hohlweg, gesäumt von Sträuchern und Bäumen, gelangen wir hinauf auf die nun verschneiten Felder oberhalb von Rappottenstein. Vor uns taucht das Dach der Annakapelle auf.
Die Annakapelle steht an jener Stelle, an der sich bis 1820 eine kleine Statue der Heiligen Anna befand. Bei dieser Statue will eine Frau Lichtenwallner aus Kleinnondorf, die dort oft für ihr krankes Kind betete, eine Lichterscheinung bemerkt haben. Die Berichte über diese Erscheinung nahm der Rappottensteiner Töpfer Georg Haslinger, der 1835 im Alter von 71 Jahren starb zum Anlass auf dem Grundstück, das ihm gehörte, eine Kapelle zu errichten. Sie wird 2009 das letzte Mal saniert und mit einem gelben Außenputz versehen.
Heute hebt sich die gelbe Kapelle im diffusen Licht der weißen Landschaft deutlich ab. Der Ort strahlt eine intensive Ruhe aus.
Wir steigen das gegenüberliegende Tal hinab und werfen einen Blick zurück auf die Annakapelle. Schloss Rappottenstein erscheint nun in voller Größe, imposant und zum Greifen nahe auf der gegenüberliegenden Seite des Kleinen Kamps, der sich unbemerkt durch das Tal schlängelt. Wir streben der Baumgruppe entgegen und wandern zwischen den Bäumen und den Fischteichen zum Güterweg, der zur Oedmühle führt. Gegenüber dem Weg reicht die Sicht bis nach Kleinnondorf und zwischen den Föhren kann man schon die Kuhluskapelle erkennen.
Über zahlreiche Landschaftsstufen, zuerst hinunter und gegenüber wieder hinauf, durchqueren wir die nächste Talsenke hinauf zur Kuhluskapelle unserem Ziel.
Die Kuhluskapelle liegt nordöstlich von Kleinnondorf und ist ursprünglich eine kleine Betkapelle mit maximal 6 Stehplätzen, bis etwa 1850 eine größere Kapelle direkt in der Ortschaft errichtet wird.
Zurück wandern wir in der gleichen Spur, die meiste Zeit unter Beobachtung des mächtigen Bergfrieds der Burg Rappottenstein.
Liebe Wanderfreunde den Weg zur Kuhluskapelle gibt es sicher schon 10 Jahre nicht mehr.