Wir sind nach Schweiggers unterwegs, einer Marktgemeinde unweit von Zwettl, am Ursprung der Deutschen Thaya gelegen. Schweiggers liegt auch in unmittelbarer Nähe zur Europäischen Wasserscheide, und genau dort wollen wir heute hin.
Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen Personennamen Swidger ab und taucht in den Urkunden erstmals um 1182 als „Swichers“ auf. Swidger war der Rodungsführer der Dorfgemeinschaft und Dorfrichter – wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Kuenringer. Die Pfarre wurde vom Zisterzienserorden des Stiftes Zwettl vor 1157 gegründet. Der Bau der Kirche am Steilrand über der Thaya geht auf Albero von Kuenring, dem Stammvater der Kuenringer, zurück. Der Ortsname entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte: Swikers (1197), Sweikers (1219), Sweikkers (1346), Sweygkers (1498), Schweiggers (1643)
Wir fahren von Schweiggers Richtung Schwarzenbach, wo wir am neu angelegten Parkplatz „Wasserscheide“ unser Auto parken. Wem diese Runde zur kurz erscheint, der kann auch schon von Schweiggers aus auf dem Grasungsweg (Nr.41) Richtung Parkplatz wandern, und dort in die Runde einsteigen.
Der „Scheideweg“ mit der Nr.40 (alte blaue Bezeichnung: „Am Scheideweg“) beginnt beim Parkplatz „Wasserscheide“ und strebt geradewegs auf ein Bicherl (Bühel) zwischen Schweiggers, Schwarzenbach und Brunnhöf zu. Hier befindet sich die mitteleuropäische Wasserscheide zwischen Donau (Schwarzes Meer) und Elbe (Nordsee). Wir wandern hier im Einzugsgebiet der Thaya. Oben auf dieser Anhöhe haben wir eine selten weiträumige Rundsicht über die Einzugsgebiete der drei wichtigsten Waldviertler Flüsse Thaya, Kamp und Lainsitz, obwohl die Grenze der Wasserscheide in der Landschaft oft gar nicht besonders ausgeprägt in Erscheinung tritt. Auf diesem natürlichen Kraftplatz wurden drei Steinblöcke, die vom Wasser der drei Flüsse geformt wurden, aufgestellt. Der zwölfteilige Steinkreis zeigt die astrologischen Himmelsrichtungen. Hier beschreibt der Wegverlauf eine 90° Kurve und man hat das Gefühl, links und rechts von uns geht es leicht bergab. Wir sind am Scheideweg. Rechts von uns fließt das Wasser in die Nordsee.
Wir kommen zum Schwarzenbacher Teich und in die kleine Ortschaft Schwarzenbach. Eine Schleife führt uns in den Bereich der Kampzuflüsse. Kurze Zeit später wandern wir wieder oberhalb von Schwarzenbach vorbei Richtung Thayaquelle. Kurz vor der Quelle zweigen wir links in einen Waldweg ein, der uns zum Ursprung der Deutschen Thaya bringt, mitten im Waldstück „Föhren“. Der meistens ziemlich verwachsene Weg folgt nun etwa 300 Meter der noch sehr zarten Thaya und biegt dann Richtung Grasungsweg ab. Hier finden wir das „Rasen-Labyrinth“ und den „Aussichts-Hochstand“.
Wir wandern aber links Richtung Parkplatz weiter. Der Kreis schließt sich.