In der neuen Reihe – „Alte Ansichten“ – stellen wir euch Orte aus unseren Wandertouren vor, die auch schon früher fotografiert oder gezeichnet worden sind. Diesmal sind wir im Kamptal bei der Hahnsäge, besser bekannt auch als Hundertwassermühle. Der Künstler, der den Spruch pflegte: „Die gerade Linie ist gottlos“, fühlte sich hier wohl.
1887 wird das Grundstück erstmals erwähnt, Grundstücksbesitzer war damals Sebastian Miedler.
1891 übernimmt Frau Vinzenzia Löscher den gesamten Besitz und teilt diesen ein Jahr später mit Karl Löscher.
1894 wechseln abermals die Besitzverhältnisse. Der neue Besitzer heißt vermutlich Ignaz Karl (der Familienname Karl ist sehr undeutlich geschrieben).
1924 übernimmt Heinrich Hahn das Grundstück. Von ihm wissen wir, dass er eine kleine Säge am Kamp betreibt. Er ist bis heute namensgebend.
Die Arbeit im Jahre 1932.

Eine „Alte Ansicht“ aus dem Jahre 1933 zeigt uns von einem etwas erhöhten Standort die Säge in Aktion. Der Kamp ist durch Holzpfosten aufgestaut und bildet eine Wehr.
Als Stützen für diese Pfosten werden natürliche Steine, die im Flussbett liegen, verwendet. Die herausgemeißelten Schlitze kann man noch sehen.
1966 erwirbt Elsa Stowasser die Mutter des Künstlers Hundertwasser die kleine Säge.
1973 erbt Friedensreich Hundertwasser nach dem Tod seiner Mutter das kleine Anwesen neben dem Kamp.
2001, nach dem Tod des Künstlers, erwirbt Peter Wolfgang Kastner das erhaltungswürdige Gebäude.
Ich würde gerne mehr erfahren, ich habe jetzt erfahren, dass meine Uroma als Kind dort aufgewachsen ist, ich habe aber überhaupt keine Daten dazu. Weiß jemand mehr?
Meines Wissens nach liegt die Hahnsäge in der KG Großweissenbach und somit im Gemeindegebiet Großgöttfritz.
Zu meinem Eintrag vom 19.4. kann ich ergänzen, dass Schriftstücke und Pläne aus dem Wasserrechtsakt an den Besitzer KR Peter Kastner aus Zwettl ausgehändigt wurden und somit eine fast lückenlose Dokumentation möglich wäre.
Zu welchem Gemeindegebiet gehört die Liegenschaft der Hahnsäge?
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich versuche ein Projekt zur Dokumentierung von Mühlen an Teilen von Kamp und Krems zu realisieren (keine wissenschaftliche Arbeit, mehr Bildband mit kurzen Erklärungen). Es ergeht dahingehend die Anfrage ob Sie mir dazu Material zur Verfügung stellen können. Ich bin in Gföhl wohnhaft und könnte bei Interesse zu einem persönlichen Gespräch an einem Wochenende oder im Urlaub vorbeikommen.
Unabhängig davon gratuliere ich zu Eurer tollen Atbeit, da diese sicherlich nicht nur für Gäste sondern auch “Heimische” sehr interessant und aufschlussreich ist.
mfg
Friedrich Weber
0676/88574304
Das Wasserrecht war noch bis vor etwa 5 Jahren aufrecht, zumindest am Papier. Die Akten werden spätestens 10 Jahre nach der Löschung vernichtet. Ich habe das immer bedauert, weil es doch oft alte Handschriften waren und schöne Pläne. An diesen erinnere ich mich besonders gut, weil darin noch eine Unterschrift mit drei Kreuzen auf dem Verhandlungsprotokoll aus der Entstehungszeit war. Manche Akten spiegeln die Entwicklung der Technik wider und sind zeitgeschichtlich sehr interessant.
Bei unseren Recherchen über die Hahnsäge besuchten wir auch das Grundbuch im Bezirksgericht Zwettl. Alle Jahresangaben und Grundstücksbesitzer stammen aus dem Grundbuch.
In Roiten weiß man offensichtlich nichts davon, dass Hundertwassers Mutter (!) die Hahnsäge gekauft hätte! Mir wurde zuletzt im Ort von kompetenter Seite erklärt, Hundertwasser hätte die Säge in den Sechzigerjahren selbst gekauft! Auch im Museum von Roiten, in dem reichlich über Hundertwassers Anwesenheit dargestellt ist, wird kein Wort über die Mutter verloren!
Bitte um Nachricht, woher man zu glauben meint, dass Mutter Stowasser das Anwesen gekauft und dem Sohn hinterlassen hat!
MfG Wolfgang Krisch
Foto aus dem Jahre 1932 hinzugefügt. Danke an Franz Müllner.
Bei meinen ersten Touren im Kamptal bei Zwettl war die Hahnsäge noch im verwahrlosten Urzustand und ohne jede Farbe außer moosgrün und moderholzgrau. Bei einer Tour mit den St. Veiter Naturfreunden standen wir dann vor dem bunt bemalten “Gedächtnisgebäude” – voll überrascht!
Mein Kollege und Freund Peter Hammerschmied aus Arbesbach war übrigens öfters dabei, wenn der Künstler mit seinen Veranstaltungen Geld zusammenholte für das Dorfmuseum in Roiten, und er hat mir allerhánd Interessantes aus der Zeit erzählt.
Habt ihr die Besitzerangaben sicher aus dem Grundbuch? Schon eigenartig, die Mutter Stowasser kauft diese Mühle, als Zweitwohnsitz, oder war sie aus der Gegend?
Wir freuen uns schon auf den Sommer, wenn wir in Großpertholz auf Kur sind, da könnten wir uns öfters verabreden!
Jetzt einmal Grüße und schöne Ostern! ABB