>> Länge: 11,2 km | Höhe: 321 m | Dauer: 02:45 <<
22 Personen folgen der Einladung von Erich Hengstberger zur Adventwanderung 2013 nach Zwettl. An einem herrlichen Sonnenwintertag treffen wir uns um 14:00 am Parkplatz vor der Firma Kerschbaum in Oberhof.
Hinter uns sehen wir die 271 m lange Eisenbahnbrücke, vor uns die Oberhofer Mühle (Köpplmühle). Wir wandern durch den Ortsteil Oberhof und biegen beim letzten Haus rechts ab. Beim Bogenzentrum vorbei geht es hinauf auf eine Anhöhe und weiter bis zum Fernheizwerk. Hier biegen wir beim Traunerhäusl links ab und folgen dem Weg hinunter zur Neumühle. Von der Anhöhe können wir schon Stift Zwettl sehen.
Bei der Neumühle macht der Kamp eine 360 Grad Drehung und zwar dort, wo die Brücke über den Kamp führt.
Doch zu wem gehört das rechte Wappen?
Es stellt die Göttlichen Tugenden dar:
● Ein Kreuz für den Glauben (lat. Fides)
● Ein Herz für die Liebe (lat. Caritas)
● Einen Anker für die Hoffnung (lat. Spes)
Es ist das Wappen von Abt Stephan Rössler.
Geboren am 16. November 1842 in dem Dorf Ganz (Pfarre Groß Haselbach) als zweites Kind einer Bauernfamilie, war Karl – so sein Taufname – 3 Jahre alt, als die Mutter nach der Geburt seiner jüngeren Schwester starb. Alleinstehend mit 3 kleinen Kindern heiratete der Vater noch im gleichen Jahr erneut.
Stephan Rössler war bereits einige Jahre als Sängerknabe im Stift Zwettl, in das er nach der Reifeprüfung eintrat. Am 25. Juli 1866 wurde er zum Priester geweiht und feierte seine Primiz in jenen kritischen Tagen, in welchen nach der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 die Preußen durch das obere Waldviertel zogen. Seine Stiefmutter konnte seinen Ehrentag nicht mitfeiern, da sie im benachbarten Schwarzenau für die preußische Einquartierung kochen musste.
Aus der Liste der Äbte geht er als bis heute längst dienender Abt in der bald 900-jährigen Geschichte von Stift Zwettl hervor. Fast 45 Jahre leitete er das Kloster. Er wurde am 15. Mai 1878 im Alter von nur 35 Jahren zum 62. Abt gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod am 16. März 1923 inne.
Die Neumühle lassen wir links liegen und bleiben am gleichen Kampufer, bis wir Stift Zwettl erreichen. Bei der alten romanischen Brücke aus dem 12. Jahrhundert wandern wir geradeaus weiter, vorbei an der imposanten Südseite des Stiftes Zwettl. Ein Waldweg bringt uns hinauf zum Waldrand des Klosterwaldes. Hier warten wieder alle zusammen.
Langsam geht die Sonne im Westen unter, der Turm von Stift Zwettl versteckt sich im Kamptal, und wir freuen uns auf den Einkehrschwung in Rudmanns.
Als wir das Gasthaus verlassen ist es dunkel geworden, und mit Stirnlampen und Fackeln ausgerüstet geht es hinunter zur Neumühle und zurück nach Zwettl.
Danke Erich für die tolle Organisation!